Workshops

Info über das Workshop-Programm zum Thema
„Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre – Für Gleichberechtigung“
ab der 7. Klasse                             

Der Träger des HeRoes-Programms ist Jungs e.V., ein gemeinnütziger Träger der freien Jugendhilfe, der seit 12 Jahren geschlechtsbezogene Jungenarbeit anbietet und die spezifischen Besonderheiten, unter welchen Jungen aufwachsen in der pädagogischen Arbeit berücksichtigt und sich praxisnah mit dem Alltag und der Lebenswelt von Jungen auseinandersetzt.

Das HeRoes Programm in Duisburg läuft seit 2011 und wird durch verschiedene Träger finanziert - in enger Kooperation mit dem Jugendamt der Stadt Duisburg.

Der Grundgedanke von HeRoes ist, dass Veränderungen bei jedem Einzelnen anfangen , in den Familien, in den Schulen und in der Nachbarschaft. Wir glauben an eine Gesellschaft, in der jeder Mensch unabhängig von Geschlecht und kulturellem Hintergrund dieselben Möglichkeiten und Rechte hat.

 

HeRoes arbeitet in zwei Schritten:

Als ersten Schritt bieten wir Gruppen für junge diverskulturelle Männer an, die über Themen wie Gleichberechtigung, Ehrvorstellungen und Menschenrechte diskutieren und in ihrem Alltag und in der Gesellschaft etwas verändern wollen. Dazu werden die jungen Männer in ihrer Freizeit von drei ebenfalls diverskulturellen HeRoes Gruppenleiter*innen sowie von der Projektleiterin und dem Projektkoordinator trainiert, damit sie als Rollenvorbilder andere zur Auseinandersetzung mit diesen emanzipatorischen Themen motivieren und gewinnen können.

Im zweiten Schritt gehen die Jungen in Schulen, Jugendfreizeitheime oder Jugendtreffs in sozialen Brennpunktvierteln und bieten den im Programm erarbeiteten Workshop an. Dem Workshop liegt der Gedanke der Peer education zugrunde: Gerade bei schwierigen Themen lernen Jugendliche am besten von etwa Gleichaltrigen, die ihren kulturellen und sozialen Kontext teilen.

Der Workshop richtet sich an Jungen und Mädchen, junge Männer und Frauen.

 

Das Workshop-Programm wird mit den pädagogischen Fachkräften vor- und nachbereitet. Der Workshop ist als Anstoß zu verstehen, denn in wenigen Stunden können keine verfestigten patriarchalen, kulturellen und traditionellen Strukturen aufgebrochen werden. Veränderung braucht Zeit, Geduld und Mut. Der Workshop zeigt Alternativen und Vorbilder auf und hinterfragt Selbstverständlichkeiten. Von den PädagogInnen sind weiterhin interkulturelle und geschlechtersensible Kompetenzen gefragt.

 

Das Workshop-Programm besteht aus folgenden Schritten:

  • Infotreffen
  • (freiwillig) Eigenarbeit der PädagogInnen: Lesen von Vorbereitungsliteratur
  • Workshop in der Gruppe / Schulklasse
  • Feedback, Folgeberatung

Das Infotreffen besteht aus einer allgemeinen Projektvorstellung für alle pädagogischen Fachkräfte. Die Interessierten erhalten vorbereitende Literatur.

 

Der Workshop findet zeitnah an die Vorbereitung statt. Er umfasst 3 oder 4 Schulstunden mit Pausen. Die pädagogischen Fachkräfte sind während dieser Zeit anwesend.

An diesem Tag geben ein*e Gruppenleiter*in und 2 HeRoes den Jungen und Mädchen einen Einstieg in das Thema:

Unterdrückung und Gewalt im Namen der Ehre. Mit Hilfe von Rollenspielen und Empathie erreichen die HeRoes die SchülerInnen, wecken ihr Interesse und regen zum Nachdenken an. Die Rollenspiele entfalten eine besondere Dynamik und Überzeugungskraft, denn sie informieren nicht nur, sondern vermitteln Emotionen und Erlebnisse. Die Gruppe erarbeitet in Diskussionen gemeinsam Lösungsmöglichkeiten für die Szenen mit negativem Ausgang und kann dann in der positiven Version diese Möglichkeiten aktiv einbringen.

Im Anschluss wird ein Feed-Back-Fragebogen ausgeteilt, welcher anonym ausgefüllt wird.

Bei Interesse und Bedarf findet eine Folgeberatung mit den PädagogInnen statt.